St. Nicolaikirche Wittmund

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St. Nicolaikirche beim Gezeitenkonzert 2016, Foto: Karlheinz Krämer
St. Nicolaikirche beim Gezeitenkonzert 2016, Foto: Karlheinz Krämer

Wahrscheinlich hatte die Nicolaikirche drei Vorgängerinnen. Schon im 9. Jahrhundert soll hier eine Kirche gestanden haben, von der man weiß, dass sie während einer Fehde 1164 zerstört wurde. Dabei wird es sich um eine schlichte Holzkonstruktion gehandelt haben. In 12. Jahrhundert entstand eine Steinkirche, die wiederum bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört wurde. Daraufhin kam es zu einem Neubau, der dem Heiligen Nikolaus geweiht wurde. An seine Stelle trat dann 1775/76 die heutige Nicolai-Kirche, ein schlichter, rechteckiger Raum mit hohen, schmalen Fenstern und etwas vorspringenden Querarmen. Der Turm trägt eine barocke Haube mit durchbrochener Laterne. Seine Spitze mit dem Schwan als Wahrzeichen einer lutherischen Kirche bekam er 1797.

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Marienkirche Marienhafe

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Kirche Marienhafe, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Marienhafe, Foto: Karlheinz Krämer

Eine wechselvolle und auch traurige Geschichte hat diese Kirche. In der Mitte des 13. Jahrhunderts als dreischiffige, gewölbte Kreuzbasilika mit sechsstöckigem Turm erbaut, war sie um 1400 Unterschlupf von Seeräubern, denn damals hatte Marienhafe noch Zugang zum Meer. Nach der Reformation verfiel die Kirche und musste im 19. Jahrhundert auf das heutige Maß verkleinert werden. Was von dem “Dom” von Marienhafe erhalten ist, ist auch noch sehr beachtenswert: Der restaurierte Turm zeigt die Vielfalt der Gestaltung von Backsteinmauerwerk, wobei man an den Blendnischen bereits frühgotische Stilmerkmale erkennen kann. Von der Kirche ist nur das Hauptschiff des Langhauses übrig geblieben. Man erkennt deutlich die zugemauerten Doppelarkaden der Mittelschiffwände, deren obere Teile in Fenster verwandelt wurden. →Weiterlesen… “Marienkirche Marienhafe”

Osterburg Groothusen

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Osterburg, Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer
Osterburg, Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer

In Groothusen hat es einst drei Häuptlingsburgen gegeben, von denen nur die Osterburg vollständig erhalten geblieben ist. Sie befindet sich seit ihrer Erbauung Ende des 15. Jahrhunderts in Familienbesitz. Aus dieser Zeit stammt der Kern des mittleren Flügels in Form eines zweigeschossigen Langhauses mit Saal. Die beiden Seitenflügel wurden im 16. Jahrhundert angebaut und Anfang des 18. und 20. Jahrhunderts verändert.

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Kirche Loppersum

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„Wenig ansehnlich ist auch die … alte Kirche, ein gothischer Backsteinbau des 14. oder 15. Jahrhunderts, mit hohen schlichten Mauern, steilen Giebeln, spitzbogigem Portal an der Westseite und einem Thürmchen auf dem Ostende, das die Uhrglocke trägt. Da die Kirche, schon seit längerer Zeit den Einsturz drohend und darum unter polizeilicher Schau stehend, nicht länger brauchbar erschien, ward sie im Jahre 1865 abgebrochen und statt ihrer durch Herrn Architect Visser ein neues schmuckes Gotteshaus erbaut, welches am 25. Februar 1866 eingeweiht ward“, so schrieb der Pastor O.G. Houtrouw in seiner „Geschichtlich-ortskundiger Wanderung gegen Ende der Fürstenzeit“ im Jahre 1889. →Weiterlesen… “Kirche Loppersum”

Routenzug-Bahnhof

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Manche Dinge brauchen Zeit, um richtig gut zu werden. So zog sich die Suche nach dem geeigneten Spielort für die Gezeitenkonzerte im Volkswagen Werk Emden lange hin. Heute Morgen erst fand sie ihren glücklichen Abschluss, und wir haben einen neuen Begriff kennengelernt – den Routenzug-Bahnhof.

Kurze Vorgeschichte

Auftakt der Gezeitenkonzerte im Presswerk, Volkswagen Werk Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Auftakt der Gezeitenkonzerte im Presswerk, Volkswagen Werk Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Nach unserer Premiere der Gezeitenkonzerte bei VW in Emden mit Tine Thing Helseth und dem Ensemble Allegria im letzten Jahr wussten wir: Das Presswerk ist für klassische Musik nicht ganz so gut geeignet, da sich die Lüftung nicht komplett abschalten lässt. Nach einem abschließenden Gespräch mit Ludger Abeln und Insa Beitelmann waren wir im September schnell übereingekommen, dass wir gerne erneut experimentieren, aber lieber erst 2016. →Weiterlesen… “Routenzug-Bahnhof”

St.-Cosmas und Damian-Kirche Bockhorn

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St.-Cosmas und Damian-Kirche Bockhorn, Foto: Karlheinz Krämer
St.-Cosmas und Damian-Kirche Bockhorn, Foto: Karlheinz Krämer

Die Zwillingsbrüder Cosmas und Damian lebten um 300 nach Christi in Syrien als Ärzte, die kranke Menschen auf wundersame Weise und kostenlos heilten. Dabei bekehrten sie ihre dankbaren Patienten zum Christentum. Weder Wasser noch Feuer noch Pfeile konnten sie töten, schließlich jedoch starben sie den Märtyrertod durch Enthauptung. Sie wurden daraufhin die Schutzheiligen der Ärzte und Apotheker. Diesen Heiligen wurde die Kirche bei ihrer Erbauung geweiht.

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Neue Kirche in Emden

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Neue Kirche, Foto: Karlheinz Krämer
Neue Kirche, Foto: Karlheinz Krämer

Die „Neue Kirche“ entstand 1643-48 im gemäßigten Barockstil. Ihr Architekt war der Emder Ratsherr Martin Faber, der neben seiner Funktion als Stadt-Ingenieur auch als Maler und Kartograph tätig war*.
Wahrscheinlich nach dem Vorbild der Noorderkerk in Amsterdam schuf er die „Neue Kirche“. Diese ist zwar eine Kreuzkirche, während Faber einen Arm fortließ, sonst jedoch ist die Ähnlichkeit unverkennbar.
Nähert man sich der Kirche von der Norderstraße her, so scheint es noch so, als sei der hoch aufragende Bau auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes mit gleichlangen Armen erbaut worden. Von der Brückstraße aus erkennt man jedoch, dass der südliche Arm zu einem Risaliten verkümmert ist. Auf dem Schnittpunkt der Kreuzarme erhebt sich ein zierlicher Dachreiter, der mit einer Nachbildung der Kaiserkrone Rudolphs II. von Habsburg geziert ist, wodurch die Stadt Emden ihre Reichsunmittelbarkeit und somit ihre Unabhängigkeit von der ostfriesischen Landesherrschaft betonen wollte.

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St.-Magnus-Kirche Esens

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Innenansicht St.-Magnus-Kirche Esens
Innenansicht St.-Magnus-Kirche Esens

Die Kirche hatte mehrere Vorgängerbauten, deren letzter aus dem 15. Jahrhundert 1847 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. 1844/45 war ein neuer Turm gebaut worden, 1848-54 errichtete der Baumeister F.A.L. Hellner aus Hannover den Neubau als dreischiffige Hallenkirche mit Querschiff, Chor und Apsis im strengen Stil des Spätklassizismus.

Das Innere der Kirche ist neogotisch: hoch aufragende Pfeiler stützen scheinbar die Gewölbe. Sie haben jedoch keine tragende Funktion, sondern sind, bis auf die gusseisernen unter der Orgelempore, aus Holz, ebenso die Gewölberippen. Das Gewölbe ist nicht gemauert, sondern besteht aus Putz.

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Ludgerikirche Norden

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Ludgerikirche Norden, Foto: Karlheinz Krämer
Ludgerikirche Norden, Foto: Karlheinz Krämer

Auf dem Marktplatz von Norden, einem der ausgedehntesten Deutsch­lands, steht der heute größte Sakralbau Ostfrieslands. Das aus heimi­schem Backstein und aus Tuff, einem Stein vulkanischen Ursprungs aus der Eifel, erbaute Gotteshaus wurde 1980-85 umfassend restauriert. Ursprünglich eine Tuffsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, dann im frühen 13. Jahrhundert in Backstein erneuert und später um den freistehenden Glockenturm ergänzt, war sie noch eine einfache, ungewölbte Saalkirche mit halbrunder Apsis. An deren Stelle trat dann 1445 ein gewölbtes Querschiff, dessen Ostabschluss wiederum in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch den spätgotischen Chor ersetzt und erweitert wurde.
Über dem Portal des nördlichen Querschiffes befindet sich ein frühgotisches Relief mit der Darstellung der Heiligen Drei Könige. Es stammt vermutlich aus der einst nördlich der Kirche gelegenen Andreas-Kirche.  →Weiterlesen… “Ludgerikirche Norden”

Kirche Dunum

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Kirche Dunum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Dunum, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche in Dunum liegt auf sehr altem Siedlungsgebiet. Nicht weit entfernt befindet sich der sagenumwobene Radbodsberg. Hier soll der Sage nach der friesische König Radbod begraben sein. Bei der Ausgrabung des Hügels wurden mehrere Gräber, eine Steinkiste und ein Pferdeschädel mit Halswirbeln und Lederresten entdeckt. Vermutlich war ein Grabhügel der Steinzeit der Ursprung des Radbodsberges. Sowohl in der jüngeren Bronzezeit als auch in der frühen Eisenzeit, also bis zur Zeit Christi Geburt, wurde der Hügel als Bestattungsplatz genutzt und war somit über 3000 Jahre ein geheiligter Ort.
Die Kirche hatte, so haben Grabungen ergeben, einen hölzernen Vorgängerbau.

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St.-Barbara-Kirche Bagband

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St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer
St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer

Schon von der Bundesstraße her, auf der die Autofahrer eilig an dem kleinen Dorf vorbei brausen, grüßt der Turm der Bagbander Kirche den neugierigen Besucher, der sich die Zeit nehmen will, einen Abstecher zu ihr zu unternehmen. Er wurde 1855 im neogotischen Stil an Stelle eines neben der Kirche stehenden romanischen Glockenstuhles an die Kirche angebaut.
Das Gotteshaus (2. Hälfte 13. Jahrhundert) liegt auf einen künstlich aufgeschütteten, großzügigen Hügel in der Dorfmitte. Viele Generationen haben es erhalten und verändert. Die Apsis, von der man noch den Giebelansatz im Mauerwerk erkennt, wurde im 16. Jahrhundert abgetragen, als das Gewölbe einstürzte. Die Ostwand bekam einen geraden Abschluss. Die sehr hoch sitzenden, ursprünglichen Fenster, von denen man bis auf je eins in der durch Lisenen gegliederten Süd- und Nordwand nur noch die romanischen Bögen sieht, deuten darauf hin, dass das Kirchenschiff einst einige Meter höher war. Auf der Südseite wurden recht wahllos Fenster in die Wand gebrochen und das Rundbogenportal mauerte man zu. →Weiterlesen… “St.-Barbara-Kirche Bagband”

Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum

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Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben
Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben

Ochtersum liegt am Rande der Geest zur Marsch hin und besteht aus den Ortsteilen Ostochtersum und Westochtersum, wo sich die Kirche befindet. Der spätromanische Backsteinbau, wahrscheinlich um Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, wurde dem Heiligen Maternus, dem ersten namentlich bekannten Bischof von Köln (bezeugt als Teilnehmer zweier Synoden 313 und 314) geweiht. Späteren Legenden nach soll er ein Schüler des Petrus gewesen sein. In Deutschland gibt es außer in Köln nur wenige Maternus- oder Maternianus-Kirchen, im Elsass findet man sie häufiger. →Weiterlesen… “Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum”

St.-Georgs-Kirche Sengwarden

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St.-Georgs-Kirche Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer
St.-Georgs-Kirche Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer

Keine Kirche in Ostfriesland wurde, wie das in anderen Regionen im Mittelalter geschah, als Wehrkirche erbaut. Viele von ihnen haben aber in Fehden und Kriegen als Rückzugsorte für die Truppen oder Zuflucht für die Dorfbewohner gedient und wurden dann wohl auch ringsum mit Wall und Graben befestigt. Die Sengwarder Kirche aus so genannten Granit“quadern“ wurde 1387 vom Häuptling Edo Wiemken aus Rüstringen erobert und 1447 abermals belagert, diesmal vom Häuptling Tanno Düren aus dem Jeverland, der die Südwand und den Chor mit 20 Steinkugeln, aus einer Kanone abgeschossen, traktierte.

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Große Kirche Leer

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Große Kirche Leer
Große Kirche Leer

Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde von Leer nutzte zuerst die um 1200 am Westende von Leer erbaute St. Ludgeri-Kirche. Diese wurde jedoch zunehmend baufällig, und 1777 mussten die Gottesdienstbesucher bei einem Orkan aus der Kirche fliehen, weil sie einzustürzen drohte.

Sie mussten sie weiterhin besuchen, denn zehn Jahre sollte es noch dauern, ehe sie ihre eigene Kirche bekamen, die in den Jahren 1785-87 als Zentralbau auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes in Stile des Barock erbaut wurde. Ihren Turm, unten recht wuchtig, dann in zwei Etagen achteckig und gekrönt mit einer zierlichen Laterne und einer barocken Haube, bekam die Kirche 1805. Das auf der Turmspitze thronende Schiff ist das Symbol dafür, dass hier eine reformierte Gemeinde zu Hause ist. Das Schiff erinnert an die beim Evangelisten Matthäus geschilderte Fahrt Jesu mit seinen Jüngern auf dem See Genezareth. Die Jünger fürchteten sich vor dem „großen Ungestüm im Meer“, doch Jesus sagte zu ihnen: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam.“ Und der Wind beruhigte sich und „das Meer wurde still.“

Auch im Innern wird deutlich, dass es sich hier um die Kirche einer reformierten Gemeinde handelt, die die Predigt in den Mittelpunkt ihres Gottesdienstes stellt.

Akademie für Alte Musik unter der Leitung von Frank Beermann beim Gezeitenkonzert 2016, Foto: Karlheinz Krämer

Im Februar 2012 nach ausgiebiger Renovierung wiedereröffnet, zeigt sie sich in ihrer beeindruckenden Schlichtheit hell und einladend. Als Vorlage für diese Restaurierung diente ein Gemälde von 1830, das der Kirchenbauverein Große Kirche restaurieren ließ, sodass man die ursprünglichen Farben der Kirche wieder erkennen konnte. Vier Pfeiler tragen das flache Tonnengewölbe aus Holz. Eine Galerie, die ringsherum führt, wird verbunden durch kleine Räume, die sich zum Kirchenraum hin mit großen Bögen öffnen.

Das älteste Ausstattungsstück ist der sehr schlichte Taufstein aus der Vorgängerkirche, dessen Cuppa wohl aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt. Schaft und Fuß sind neueren Datums. Erstaunlich ist die Schlichtheit dieser Taufe aus Bentheimer Sandstein, die keine floralen und ornamentalen Verzierungen zeigt, wie sie bei anderen Becken dieses Typs üblich sind. Es gibt Vermutungen, dass diese Ausschmückungen irgendwann einmal abgeschlagen wurden.

Die zierliche Kanzel, auf die das Kirchengestühl ausgerichtet ist und die erst 1787  ihren überdimensionalen Schalldeckel und die Treppe bekam, wurde 1609 von Andreas Kistemaker im Stile der späten Renaissance gebaut.

Der Abendmahlstisch mit Elementen des Rokoko und die vier Messingkronleuchter kamen 1787 in die neu erstandene Kirche.

Die prächtige Orgel mit ihrer über 400-jährigen Geschichte ist eines der ältesten Instrumente Ostfrieslands. 1609 aus dem Kloster Thedinga als kleine Orgel übernommen, erhielt sie im Laufe der Jahrhunderte durch viele Ergänzungen und Veränderungen ihre heutige repräsentative Gestalt. Im Jahre 2011 erschien eine umfassende Dokumentation von Jürgen Ahrend und Winfried Dahlke über das historische Pfeifenwerk dieses Instruments.

Monika van Lengen

Ev.-ref. Große Kirche Leer
Reformierter Kirchgang 17
26789 Leer

St. Georgskirche Weener

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St. Georgskirche Weener, Foto: Karlheinz Krämer
St. Georgskirche Weener, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche liegt auf dem höchsten Punkt der schon im 10. Jahrhundert erwähnten Siedlung inmitten einer Baumgruppe verborgen, die sie schützend umgibt. Von Südosten her betritt man den Kirchhof durch ein schönes Korbbogenportal mit geschweiftem Giebel von 1754.
Vom romanischen Bau sind Spuren von rundbogigen Fenstern und Türen erhalten. 1462 bekam die Kirche ihren gotischen Chor mit den hohen Maßwerkfenstern. 1893 erweiterte man den Bau an der Nordseite um ein Querschiff. Der Glockenturm entstand 1738.
Wenn man die Kirche von Westen her betritt, bietet sich einem ein zunächst ungewöhnlicher Blick in den Innenraum. Das angebaute Querschiff, der durch eine Wand abgetrennte Chorraum, der zentrale Platz der Kanzel mit Abendmahlstisch und -bank (erste Hälfte 17. Jahrhundert) lassen sich dadurch erklären, dass hier eine reformierte Kirchengemeinde ihren Gottesdienst abhält. In vielen Kirchen im westlichen Ostfriesland findet man eine ähnliche Anordnung, die darauf beruht, dass im Mittelpunkt des reformierten Gottesdienstes nicht die sakrale Handlung vor dem Altar steht, sondern das Wort Gottes, das von der Kanzel herunter verkündigt wird.

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Deichkirche Carolinensiel

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Deichkirche Carolinensiel, Foto: Karlheinz Krämer
Deichkirche Carolinensiel, Foto: Karlheinz Krämer

Wo sich heute der Ort Carolinensiel befindet, stieß einst die Harlebucht weit ins Land hinein. Seit 1500 etwa begann man damit, der Nordsee durch Eindeichung fruchtbares Land abzugewinnen. Über 200 Jahre vergingen, ehe die Harlebucht vollständig eingedeicht war. Wo die Harle ehemals ungehindert ins Meer floss, entstand ein Siel, um das Wasser durch den Deich zu führen. 1730 wurde hier der Sielhafenort Carolinensiel gegründet, der seinen Namen von der Ehefrau des damals in Ostfriesland regierenden Fürsten Georg Albrecht, Sophie Caroline, bekam.
Auf den Bau einer eigenen Kirche mussten die Carolinensieler für ihren durch Schifffahrt und Fischfang gedeihenden Ort noch bis 1776 warten. Bis dahin unternahmen sie den weiten Weg nach Funnix oder Berdum, um am Gottesdienst teilzunehmen.

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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern