Gezeitenblog

Gezeiten-TV: Interview mit Manfred Trojahn

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Im Gespräch mit Manfred Trojahn

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Für Gezeiten-TV haben unser Festivalfotograf Karlheinz Krämer und Raoul-Philip Schmidt den am 20. Juni im Rahmen des diesjährigen Komponistenporträts vorgestellten Manfred Trojahn interviewed. Das Gespräch aus der Kunsthalle Emden wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.
Der Komponist gab Auskunft über sein Schaffen und seine Ansichten in Bezug auf die aktuelle Komponistenszene. Das Gezeitenkonzert im Atrium der Kunsthalle war seinem kammermusikalischen Schaffen gewidmet. Die Pianistin Hanni Liang – bekannt aus den Langen Nächten der Gipfelstürmer 2015 –  stellte in der ersten Konzerthälfte je drei Préludes von Manfred Trojahn und Claude Debussy gegenüber und ließ die Einflüsse Debussys auf Trojahn hörbar werden. Im zweiten Teil war der Komponist, begleitet von Hanni Liang, selbst als Rezitator seines 2017 beim Klavier-Festival Ruhr uraufgeführten Melodrams „Verpasste Gelegenheiten“ zu erleben.

Gezeitenkonzerte 2018 – Eine grandiose Saison

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Was für ein Sommer bei den Gezeitenkonzerten

Nun sind die Gezeitenkonzerte 2018 bereits seit gut einer Woche vorbei. Während des Festivals ist mir leider kaum Zeit geblieben, hier etwas zu posten, sodass ich mich auf Facebook konzentriert habe, weil sich Fotos mit einer entsprechenden Unterschrift einfach schneller einstellen lassen, als lange Blogbeiträge. Glücklicherweise haben sich Janne und Ulf einige Konzerte rausgepickt, zu denen sie etwas schreiben wollten. Mir bleibt nun der „Rundumschlag“ – ein kurzer Überblick über alle 32 Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft.

Würdevoller Auftakt in St. Magnus

Auftakt Gezeitenkonzerte
Andrew Manze eröffnete mit seiner NDR Radiophilharmonie zusammen mit Matthias Kirschnereit die Gezeitenkonzerte 2018, Foto: Karlheinz Krämer

Den Anfang machte in der wunderbaren St. Magnuskirche zu Esens die NDR Radiophilharmonie unter der Leitung des fantastischen Andrew Manze, der so wunderbar sympathisch war und noch während des Schlussapplauses fragte, ob wir immer so ein tolles Publikum in Ostfriesland hätten. Und das konnte ich lediglich bejahen. Solist des Abends war ein glücklicher künstlerischer Leiter der Gezeitenkonzerte – Matthias Kirschnereit. Persönlich fühlte ich mich tatsächlich davon überrascht, dass wir schon den 16. Juni hatten und es richtig losging. Durch die Prolog-Konzerte, vor allem die beiden im Juni, war man ja schon ein wenig warmgelaufen. Dennoch stand ich in der Kirche, knapp tausend Gäste strömten auf mich zu und ich wusste in dem Moment: Hej, es geht los!
Unser freundliches Catering-Team von der AG EMS hatte gute Laune, gutes Wetter und war dem Ansturm in der Pause gut gewachsen. Am späten Abend waren alle rundum zufrieden: ein Auftakt nach Maß. →Weiterlesen… “Gezeitenkonzerte 2018 – Eine grandiose Saison”

Mönkemeyer und Youn begeistern mit spannendem Programm

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Nils Mönkemeyer
Nils Mönkemeyer vor dem Konzert, Foto: Karlheinz Krämer

Mit Nils Mönkemeyer und Wiliam Youn begann unsere letzte Festivalwoche der diesjährigen Gezeitenkonzerte. Seit Mitte Juni fahren wir und viele unserer treuen Besucher nun schon durch ganz Ostfriesland zu den unterschiedlichsten Konzertstätten. Viele Musiker feierten ihr Debüt bei den Gezeitenkonzerten, aber es gab auch durchaus eine Reihe von bekannten Gesichtern.

So war es auch bei Nils Mönkemeyer und Wiliam Youn, die dieses Jahr nun schon zum dritten Mal bei uns waren. Ein sehr abwechslungsreiches Programm mit zwei großen Höhepunkten – einmal die Sonate für Violine und Klavier in A-Dur von César Franck, am Dienstag in der Fassung für Viola und Klavier zum Ende der ersten Hälfte und zum Abschluss des Konzertes eine Violasonate von Rebecca Clarke, die zwar zum Repertoire eines jeden Bratschers gehört, aber sonst eher unbekannt ist. Beide Stücke haben wir jedoch schon bei den Gezeitenkonzerten gehört, die Franck-Sonate sogar in dieser Spielzeit von dem Geiger Daniel Hope. Die andere Sonate hat Nils Mönkemeyer persönlich schon bei uns gespielt, als er das erste Mal bei uns gastierte.
Nils Mönkemeyer zählt man zu den größten Bratschisten unserer Zeit. Als Kammermusiker und Solist gastiert er in den großen Konzerthäusern dieser Welt. Doch gerade so einen Weltstar mal in so einer kleinen Kirche erleben zu dürfen, hat seinen ganz besonderen Charme. Durch die unmittelbare Nähe und ein viel kleineres Publikum, ist es in den ostfriesischen Kirchen eine viel intimere und spannungsvollere Atmosphäre. Von den Künstlern bekommen wir immer wieder die Rückmeldung, was wir für ein tolles Konzertpublikum haben und wie gerne sie an den außergewöhnlichen Spielstätten konzertieren. Unter anderem ist dies sicherlich ein Grund, warum so viele Musiker immer wieder gerne zu unserem Festival zurückkehren. →Weiterlesen… “Mönkemeyer und Youn begeistern mit spannendem Programm”

Vierte Halbzeit in Boekzetelerfehn

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Sophia Schambeck (Flöte), Matthias Well (Violine), Maria Well (Violoncello) und Daniel Seng (Klavier) spielten am 11. August ein Kammerkonzert in der Johanneskirche von Boekzetelerfehn

Matthias Well, Daniel Seng, Sophia Schambeck und Maria Well in Boekzetelerfehn
Matthias Well (Violine), Daniel Seng (Klavier), Sophia Schambeck (Flöte) und Maria Well (Violoncello) spielten in Boekzetelerfehn, Foto: Karlheinz Krämer

Für einen Moment hatte ich den Verdacht, jetzt würde sogar das Internet passen müssen. Aber nein: „Boekzetelerfehn ist eine Ortschaft der Gemeinde Moormeerland im niedersächsischen Landkreis Leer.“ Wikipedia war schon überall! Und die heutigen Handtaschencomputer, auch der meiner Tochter, finden jede aktuelle Adresse. Also trafen wir – als dreiköpfige Familie per Mietwagen aus Hamburg angereist – sehr entspannt eine Stunde vor Konzertbeginn ein.

Regenfrei draußen sitzen – in diesem Sommer eine andauernde Normalität: Auch wir genossen erstmal das Catering-Angebot und betraten die schmucke Johanneskirche erst kurz vor Konzertbeginn. Dort war alles durch „das beste Orga-Team Nordeuropas“ (Matthias Kirschnereit am Folgetag in Bunderhee) mal wieder perfekt vorbereitet. Landschaftspräsident Rico Mecklenburg begrüßte die Besucher zur Premiere der „Gezeitenkonzerte“ an diesem Spielort, der selbstverständlich ausverkauft war.

Und dann ging es los! Zunächst spielten die vier jungen Musikerinnen und Musiker – je zwei Damen und zwei Herren – gemeinsam sechs Rumänische Volkstänze von Béla Bartók. Die klassische Klaviertrio-Besetzung (Geige, Cello, Klavier) komplettierte Sophia Schambeck mit ihren diversen Flöten zum Quartett, wobei sie bereits hier abwechselnd zwei verschiedene Instrumente spielte. →Weiterlesen… “Vierte Halbzeit in Boekzetelerfehn”

„Wohin fahrt ihr mich denn diesmal?“

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Anmerkung der Initiatorin des Gezeitenblogs: Ja, es gibt in diesem Jahr zwei Beiträge zum Gezeitenkonzert mit Christian Tetzlaff und ich freue mich über beide, da mir die Meinungen unseres Programmheftautors und unserer Geige spielenden Auszubildenden sehr wichtig sind und ich der Meinung bin, dass sie das Erlebte schön beschreiben. Viel Freude beim Lesen wünscht Wibke Heß

Christian Tetzlaff spielte am 27. Juli in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden alle Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach

Christian Tetzlaff spielt Bach
Ein sehr ernsthafter Christian Tetzlaff spielt Bach – zutiefst berührend, Foto: Karlheinz Krämer

Zwei einzigartige Ereignisse prägten den 27. Juli 2018: Der Weltklassegeiger Christian Tetzlaff spielte im Rahmen der diesjährigen Gezeitenkonzerte in der Johannes a Lasco Bibliothek, die ich schon 2012 bewundert habe, alle sechs Bach-Solosonaten und -Partiten – und erst an zweiter Stelle kommt die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts…

Eigentlich wollte ich mir das gar nicht antun – sechs Solo-Geige-Musikstücke an einem Abend, das wird anstrengend. Und dann noch in Emden, das ja von Hamburg aus auch nicht gerade um die Ecke liegt. Bei hochsommerlicher Hitze, die den Asphalt so aufheizt, dass die Temperaturen unerträglich werden. Gegenargumente gab es also genug. Aber als Beifahrer von Bernd hatte ich eines zu wenig.

Wenn der Emder Innenstadt-Italiener ein wenig flotter gekocht hätte, hätten wir vor dem Konzert wahrscheinlich noch ausdauernder staunend das Innere der Kirchenruine besichtigt. So hieß es fast übergangslos: Platz nehmen, Begrüßungsrede hören (Rico Mecklenburg), Auftritt Christian Tetzlaff. →Weiterlesen… “„Wohin fahrt ihr mich denn diesmal?“”

Christian Tetzlaffs einzigartiges Bachkonzert

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Christian Tetzlaff spielt alle sechs Sonaten und Partiten für Violine solo in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden.

Christian Tetzlaff
Tetzlaff spielt Bach in der JaL, Foto: Karlheinz Krämer

Als ich das Programm der diesjährigen Gezeitenkonzerte zum ersten Mal sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Zunächst fiel mein Blick auf Christian Tetzlaff und ich freute mich, weil er wirklich zu den ganz großen Geigern der heutigen Zeit gehört. Danach streiften meine Augen das Konzertprogramm: 6 Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach. →Weiterlesen… “Christian Tetzlaffs einzigartiges Bachkonzert”

Grigory Sokolov verzaubert mit Haydn und Schubert

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Grigory Sokolov
Sokolov in der Musik, Foto: Karlheinz Krämer

Beim 20. Gezeitenkonzert 2018 am vergangenen Dienstag durften wir Grigory Sokolov im Theater an der Blinke zum wiederholten Male begrüßen. Mit vielen anderen Zuschauern freute ich mich sehr auf diesen Konzertabend. Vielleicht, weil Sokolov ein so großer Name in der Musikerwelt ist und die sehr hohen Ansprüche des Pianisten bekannt sind, kursierten die Gerüchte, dass das Konzert schon seit Monaten ausverkauft sei bzw. ausfallen müsse, weil es ihm zu warm sei. Jedoch stimmten beide Munkeleien natürlich nicht. Als das Konzert begann, war der Saal sehr gut gefüllt und dass der ein oder andere Platz im Rang freigeblieben ist, kam vielleicht auch der Temperatur des Saals zugute und war eben jener geschuldet. →Weiterlesen… “Grigory Sokolov verzaubert mit Haydn und Schubert”

Warm, wärmer, Dangast

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Das Ebonit Saxofoonkwartet spielte am 19. Juli im Alten Kurhaus Dangast

Ebonit Saxofoonkwartet
Das Ebonit Saxofoonkwartet im warmen Kurhaus Dangast, Foto: Karlheinz Krämer

Jazz, Pop und Rock ’n’ Roll? Nö, in Dangast spielte das Ebonit Saxofoonkwartet Mozart, Ravel und Debussy! Außerdem noch Piazzolla und Lago, und es war mal wieder sehr warm am Jadebusen.

Schon die Anreise per ÖPNV wurde für mich zum kleinen Abenteuer – mal ganz abgesehen davon, dass ich im Zug zwischen Bremen und Oldenburg zufällig auf einen Cellisten und eine Pianistin traf, die am Wochenende die Langen Nächte in Aurich bereichern sollten. In Varel angekommen, Übergangszeit fünf Minuten, wurde ich a) von Einheimischen auf die Frage nach der offenbar unsichtbaren Bahnhofsbushaltestelle Richtung Dangast in die komplett verkehrte Richtung geschickt und dafür b) anschließend von denselben Einheimischen (nach Abfahrt des Busses in nun unerreichbarer Entfernung) mit deren Auto direkt zum Kurhaus chauffiert! Zum Glück hatte Wiebke Schoon noch drei Karten für den Abend übrig… →Weiterlesen… “Warm, wärmer, Dangast”

Alexander Krichel begeistert das Publikum

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Alexander Krichel, Foto: Karlheinz Krämer

Am vergangenen Montag beglückte uns Alexander Krichel bei den Gezeitenkonzerten. Da ich in dieser Woche Berit Sohn in der Künstlerbetreuung vertreten habe, hatte ich die Gelegenheit, auch etwas mehr von dem Pianisten mitzubekommen und nicht nur den Künstler auf der Bühne zu erleben. Ich finde es immer sehr spannend, die unterschiedlichen Persönlichkeiten kennenzulernen, die sich hinter so einem Genie verbergen. Manche leben förmlich in einer Blase und werden von der Gesellschaft als „Künstler“ belächelt, dann gibt es diejenigen, die durch ihr Ansehen und ihre Beachtung sehr hochnäsig werden und erwarten, dass sie von allen Seiten bedient werden und dann gibt es Künstler wie Alexander Krichel, die wahre Meister in ihrem Metier sind, aber im Alltag sehr bodenständig und menschlich geblieben sind.
Als ich dann abends im Konzert in der Kirche zu Völlen saß, brauchte ich zunächst etwas Zeit um „Alex“ mit dem Pianisten auf der Bühne in Einklang zu bringen. Neben einer wirklich exzellenten Technik besitzt Alexander Krichel eine sehr große Musikalität wie ich sie wirklich nur selten bei so jungen Musikern erlebt habe. →Weiterlesen… “Alexander Krichel begeistert das Publikum”

Mozart pur, Rossini pur, Gluck pur, Freude pur

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„Mozart pur” am 8. Juli in Weener mit Volker Jacobsen (Viola), Ulf Schneider (Violine), Felix Klieser (Horn) und dem Kammerorchester des Nationaltheaters Prag

Mozart pur
Mozart pur: Felix Klieser mit dem Kammerorchester des Nationaltheaters Prag, Foto: Karlheinz Krämer

Eine von zwei ostfriesischen Kirchen, die in ihrem Innern mit einer barocken Arp-Schnitger-Orgel angeben können, ist die Georgskirche in Weener. (Die andere steht in Norden.) Sie sieht ein bisschen aus wie die Breslauer Bahnhofshalle, wie man mir fotografisch belegen konnte (Uhr, Empore, gewölbte Holzdecke), was aber durchaus positiv gemeint ist. In Weener also fand am 8. Juli das zwölfte diesjährige Gezeitenkonzert statt – „Mozart pur“ mit Werken des berühmtesten Salzburgers. Angetreten vor ausverkauftem Haus war das Kammerorchester des Nationaltheaters Prag, hier bestehend aus zwölf Streichern (4-3-2-2-1), zwei Oboen und zwei Hörnern und ohne Dirigenten. →Weiterlesen… “Mozart pur, Rossini pur, Gluck pur, Freude pur”

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern